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14.10.2014

St. Jürgen Ölper

Bürger, II/P/19 (+ 2 Transmissionen)

pdf Disposition der Orgel

 

 

Nachlese

mit kleiner Verzögerung ging es 18:35 mit dreizehn Organisten und einem Gast los. Nach der Begrüssung informierte Florian kurz über die Kirche, einen Ottmer-Bau von 1841/42. Die ursprüngliche Furtwängler und Hammer Orgel wurde 1984 im Zuge der Renovierung der Kirche durch eine neue Orgel der Braunschweiger Firma Bürger ersetzt. Etwa die Hälfte des heutigen Pfeifenmaterials stammen noch aus der ursprünglichen Orgel. Dieses bestimmt den sehr individuellen Charakter der Orgel; sie universal angelegt mit romantischen Zügen. Die Orgel hat 19 Register von denen 2 vom Hauptwerk in das Pedal transmittiert werden (also zwei "echte" plus zwei "transmittierte" Register im Pedal). Eine kurze gegenseitige Vorstellung rundete die Einleitung ab.

Das musikalische Programm des Abends
Jens-Holger begann mit einem Vorspiel Vater unser im Himmelreich von Johann Krieger (1651 - 1735) aus den "Orgelvorspielen zum EG". Ursprünglich steht das Stück in D-Dorisch hier jedoch passend zum EG in C-Dorisch. Quelle: Strube Verlag VS 3077; Vorspiele zu allen Liedern des Stammteil des EG fuer 51,25 EUR.

Florian machte weiter mit Johann Christoph Kellner (1736 - 1803) Praeludium in C. Dieses flotte Stück wird oft fuer Trauungen gewünscht und lässt sich gut variieren (insbes. Kürzen durch Weglassen einzelner Teile oder Wiederholungen). Noten anbei. Diese Noten sind frei und in www.imslp.org gefunden.

Weiter machte Frans mit einer Sonata von Scarlatti (1685 - 1757) aus Sonaten fuer Klavier Band I (Edition Peters, Nr. 4692a, S 82). Diese Noten sind ebenfalls frei, auch auf www.imslp.org gefunden und anbei.

Von Jochen hörten wir das Finale der 6. Sonate von Felix Mendelssohn (1809 - 1847). imslp? Klar! Noten sind anbei ;-)

Aus der "Freien Orgelmusik des 19. Jahrhunderts Band I" (Carus 40.593, 42 Werke, 96 Seiten) -oft für den Gottesdienst genutzt und mit nur 25 EUR eine lohnende Anschaffung- spielte Rene das Praeludium in f von Moritz Brosig (1815 - 1887), die Nummer 23 und ein wenig später dann noch das Praeludium in Es von Gustav Adolf Merkel (1827 - 1885), die Nummer 17.

Um bei den ruhigen Stücken zu bleiben, spielte Jens-Holger Gymnopedie 3 von Eric Satie (1866 - 1925). An sich ein Klavierstück und mit historischem (antik/mystischem) Hintergrund, wofür sich der Salicional 4' gut eignete. Noten sind anbei.

Eine Choralimprovisation über Wunderbarer König von Gerard Bunk (1888 - 1958) spielte dann Gebhard. Quelle: Butz Musikverlag, Bunk 37 Choralimprovisationen Nr. 1559 84 Seiten (19,00 EUR).

Herr Hecker stellte dann einige Choralimprovisationen seines Lehrers Zsolt Gardonyi vor, die im Gottesdienst entstanden sind und anschliessend erst niedergeschrieben wurden. Diese Sammlung ist sehr zu empfehlen, da von überschaubarer Schwierigkeit. Ferner werden gute Registrieranleitungen gegeben. Die Zehn Choralimprovisationen sind im Moeseler Verlag M19.469 fuer 11,00 EUR erhaeltlich.

Hr. Hecker wies auf www.kimusearch.de "Einfach Orgelvertretung finden" hin. Pf. Fr. Behrens kam just in diesem Augenblick die Runde und erwaehnte, dass fuer 24. Dezember noch ein Dienst zu vergeben sei.
[JHS 01.07.2019] Der Service von www.kimusearch.de wird nicht mehr angeboten.

Die Diskussion ging weiter über die Nutzung der modernen Medien und ob und wie diese zu gebrauchen sind. Das Internet bietet Chancen, nicht allem ist zu trauen - aber oft kann man sich wirklich tolle Anregungen holen. Sehenswert sind beispielsweise auf www.youtube.com der schillernde Organist Cameron Carpenter oder Flight of the Bumblebee von der Pedalsolo-Spezialistin Dr. Carol Williams.

Das musikalische Programm ging weiter mit Dorothea, die Matthias Nagel empfiehlt; viele rhytmische und stimmungsvolle Stücke. Sie spielte Give us place aus Read and Play Heft 3 Strube Verlag VS 3343 fuer gerade mal 9 EUR.

Den Abschluss machte Tanja mit Herr Jesu Christ Dich zu uns wend aus den 80 Choralvorspielen Edition Peters EP 4448 (36,80 EUR).

Registrieren ist immer wieder ein zentrales Thema. Florian merkte an, dass die klanglichen Möglichkeiten seiner Heimatorgel von den Teilnehmern eindrucksvoll genutzt wurden.

Das Programm war diesmal sehr umfangreich und weit gefächert wie immer. Wenn ich richtig gezählt habe, sind 14 Stücke zu Gehör gekommen. Vielen Dank an alle.

Als Termin fuer das nächste Treffen wurde bereits am Abend der 10. März 2015 festgelegt. Gewünscht wurde St. Johannis. Die Orgel dort ist die einzige romantische Orgel in Braunschweig hat zarte Streicher, Schwebung und eine Streichermixtur. Es gibt eine elektropneumatische Manualtraktur und so "pneumatisch gewöhnliches" wie Oktavkoppeln und Rollschweller. Der Termin ist bereits bei der Johannisgemeinde eingetragen und damit bestätigt!

Mir hat der Abend sehr gefallen. Ich hoffe, dass Ihr wieder gut an Eurer Heimatorgel angekommen seit und die Heizperiode motiviert uebersteht.

 

Downloads (Quelle imslp.org)